Montag, 14. September 2009

Kalenderwoche 35

Donnerstag der 10 September
Jetzt bin ich den ersten Tag in Johannesburg und es fühlt sich an als wäre man gar nicht so weit weg von daheim. Die Gegend erinnert sehr an Spanien. Liegt aber sicherlich auch daran das wir eher in den guten Teilen vom Flughafen bis zu unseren Backpackers gefahren sind.
Der gestrige Tag war aber dennoch etwas traurig. Als ich in den Zug eingestiegen bin um 14.00 Uhr, kamen die Gedanken wieder hervor ob es das richtige ist was ich tu. Dieses Gefühl kam wieder auf als wir dann im Flugzeug saßen und auf die Abhebebahn gefahren sind. Doch es gab kein Zurück mehr.
Nach 10 Stunden Flug und endlich erreichten festen Boden in Südafrika erfüllte mich eine Art Glücksgefühl, das nicht beschreibbar ist. Es erfüllt sich nach langen Jahren mein Traum in Südafrika eine Zeit zu verbringen, dass ich schon längst als unmöglich gehalten habe.
Im Moment ist es aber noch alles eher ruhig, da wir unsere Vorbereitung hier im Land haben. Begleitet durch die Einheimischen AFS Leuten Karabo, Lorna, Gerrie und Sibongile.
Trotz der kurzen Zeit die ich hier bin, gibt es einiges zu erzählen. Aber um den Eintrag nicht zu sprengen schreibe ich nur Stichwörter dazu: Die Fahrt mit dem veralteten Großraum Taxi, dem Panzerwagen am Flughafen, den netten männlichen schwarzen Mann an der Tankstelle, das erste südafrikanische Geld in den Händen zu halten und dafür auch das 1.Getränk (eine Art Energy Drink) damit zu bezahlen, an den Straßen stehende oder sitzende schwarzen die versucht haben Geld zu erbetteln oder Ware zu verkaufen, die sehr edle Mall (Einkaufshaus) und das erste Brai (Grillessen). Ich bin vollkommen glücklich hier und freue mich um so sehr (auch wenn das nun doof klingen wird) auch die schlechten Seiten hier in der Stadt kennenzulernen bzw. dann sicherlich in meinem Projekt.

Freitag der 11 September
Heute gibt es nicht viel zu erzählen. In der Nacht kühlt es hier ordentlich ab, sodass sogar ich eine Decke verwenden musste. Naja da wir gestern alle schon kurz vor 9 Uhr schlafen gegangen sind, war ich auch so um 6.00 Uhr wach und bin dann mit einem Pulli bekleidet an die schöne Terrasse hier gegangen. Man hat einen super Ausblick über die Stadt und natürlich ist auch so eine rießen Stadt um diese Uhrzeit am schlafen. Das Frühstück war okay, es bestand aus Toast, Erdnussbutter, Orangenmarmelade, Kaffe, Milch und Heiße Kakao Pulver. Nach einer kurzen Einheit über Informationen über Sicherheit in Südafrika hatten wir dann Zeit am hauseigenen Pool zu verbringen und uns zu sonnen. Nach dem Mittagsessen, das aus Hotdogs bestand, war von Gerry ein Freund da der Arzt ist, er erzählte uns was über Aids. Auch wenn wir das schon einmal gehört hatten war es finde ich für mich und sicherlich für andere noch einmal eine wichtigere Auffrischung. Danach ging es wieder zur Mall um uns Sim Karten zu holen, aber die Preise für internationale Anrufe sind auch nicht viel billiger. Mit ein paar Leuten sind wir dann in ein Coffeeshop gegangen und dort wurden wir von 3 Schwarzen herzlichst begrüßt wie man das nur unter Freunden kennt. Auf dem Weg zurück sind uns 3 Leute abhanden gekommen die wir in der Mall vergessen haben. Gerry ist dann zurückgegangen um sie zu suchen und hatte sie auch sicher zurückgebracht. Zum Abendessen gab es dann Salat und Nudelauflauf und danach haben wir eine mehr oder weniger kleine Abschiedstreffen gemacht, aber die nicht so groß ausgefallen ist.

Samstag der 12 September
Heute Morgen sind alle Teilnehmer Stück für Stück abgeholt worden. Sebi und ich wurden erst um 14 Uhr von einem Ehepaar mit einem Auto abgeholt und zum 20 km südlich gelegenem Projekt gefahren (30 Minuten Fahrt). Man merkte immer mehr dass die Gegend herabgelassener wurde und kurz vor Schluss der Fahrt sahen wir auch einen Unfall an der Kreuzung von einem wahrscheinlich überfüllten Taxi. Viele Menschen standen drum herum als der Notdienst die Verletzen behandelt hat, auch wenn man sehr viel Blut sehen konnte.
Angekommen bei Cotlands House, unsere Wohnung, trafen wir zuerst Marcel, ein paar Kinder und die Hausmama an. Die Kinder wohnen unten mit der Nanny und die Freiwilligen oben in 2 verteilten Wohnungen. In einer sind etwas ältere aus Australien und in der anderen wir 6. Becca (18) und Sean (18) die 2 Britischen Mädels sind in dem 3 Zimmer, Marcel und Sebi in einem Zimmer und Condrad und ich im anderen, wobei Conrad Urlaub in Kapstadt macht. Nach einem kleinen Smalltalk sind wir mit Marcel in einen Laden gegangen um etwas für die Hallo Party zu kaufen für die Kinder. Die Preise hier sind aber den deutschen Preisen sehr ähnlich also nicht unbedingt soviel billiger wie uns gesagt worden ist. Aber das werde ich dann sehen wenn der Monat vorbei ist mit dem Geld.
Angekommen wieder daheim sind wir 3 weiße Jungs dann Basketball spielen gegangen im Park. Hier als Weißer fällt man besonders auf, da es kaum weiße Leute auf der Straße gibt. Aber ein Sport verbindet Menschen, sodass wir unseren Spaß hatten. In der Zwischenzeit ist Marcels Freundin, eine Schwarze die hier lebt vorbeigekommen um zu zuschauen. Nachdem fuhr uns Marcels Freundin zurück zur Wohnung. Und wir lernten die Britischen Mädels besser kennen.
Etwas später dann als ich auf dem Balkon oben stand und mich die Kinder gesehen hatten, riefen sie mich runter. Ich spielte mit Ihnen im Hof bis die Hallo Party Angefangen hatte. Die Party sah so aus das alle Kinder am Tisch saßen, einschließlich wir, und jeder von Ihnen eine Tüte Popcorn, eine Tüte Chips und Cola oder Fanta bekommen haben. Sebi nannten sie am Anfang Troy, weil er dem Hauptdarsteller vom High School Musical recht ähnliche aussag. Und ein Mädchen hatte mich gefragt wieso ich eine rote Hautfarbe habe, denn das war der Sonnendbrand den ich mir am Vortag im Backpackers am Pool geholt hatte. Als es dann Zeit war für die Kinder schlafen zu gehen um 21 Uhr saß ich als einziger von den Freiwilligen noch mit den Kindern und der Nanny am Tisch. Das machen sie jeden Abend um dann eine Tagesbewertung zu jedem Kind zu machen ob sich die Kinder an die Regeln gehalten haben. Je nach Wochenleistung bekommen sie auch dementsprechend Geld dafür. Am Tisch hatten sie auch das Vater Unser gebettet auf Englisch. Es war ganz nett mitzuerleben wie ein Teil des Tagesablaufs der Kinder verläuft.
Als die Kinder dann zu Bett gingen waren die 3 anderen oben schon am Party machen. Sie hatten den Abend recht viel Alkohol getrunken gehabt und ich hoffe das wird nicht immer so sein.
Sonntag der 13 September
Sonntag ist auch hier ein ruhiger Tag gewesen. Sebi und ich waren heute Nachmittag alleine daheim, ohne dass wir wussten wohin unsere Mitbewohner gefahren sind und die Kinder waren in der Kirche. Da wir noch keinen Schlüssel hatten zum rausgehen aus dem Haus mussten wir uns in der Wohnung unterhalten. Daraufhin als wir dann die Küche durchstöbert haben um was zu futtern zu bekommen, hatten wir dann nach gerührtem Spiegelei mit Speck die Küche ordentlich aufgeräumt, inklusive die Lage Lebensmittel logisch neu sortiert. Danach schaute ich TV und Sebi zockte Call of Duty 5 auf seinem Laptop. Wir haben 5 Kanäle und es ist vollkommend ausreichend eigentlich. Etwas später dann als die Kinder gekommen sind bzw. im Hof gespielt haben, sind wir dann runtergekommen um mit zu machen. Allerdings war es nicht von langer Dauer da es Duschzeit war für die Jungs. Wir konnten der Nanny dabei zugucken wie sie oder die Jungs sich gewaschen haben und sich dann wieder frisch angezogen haben. Nur 2 der Jungs durften wieder raus zum Spielen, jedoch hatte sich dann der Mädchenanteil im Hof vergrößert. Als es Zeit zum Abendessen gekommen ist saßen sogar alle Mädchen draußen und den 2 Jungs mit Sebi und mir draußen. Ein der Mädchen bekommt meistens über Schläuche reines Sauerstoff zugeführt und es ist wirklich Schade denn sie ist so ein offenes Mädchen und ihrem Alter weit voraus obwohl sie erst 9 Jahre ist. Es ist sehr nett sich mit ihr zu unterhalten.
Als es langsam Dunkel geworden ist bin ich hochgegangen da es ja auch bald Essen gab. Rebecca, einer der Engländerin hatte Essen gekocht und gebacken. Man könnt sagen es war ein richtiges Sonntagsessen. Nachdem Marcel und ich den Abwasch gemacht haben, haben wir noch mit Gerreth ein Mitarbeiter von Cotlands besprochen gehabt was noch alles gemacht werden muss um denn 600 Kinder ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Morgen ist dann auch mein erster Arbeitstag und ich bin gespannt was ich dort so erleben werde.

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