Montag, 30. November 2009

Kalenderwoche 46

Montag den 23. November
Eigentlich sollte ich den ganzen Tag in der Spendenabteilung sitzen, aber ich hatte mit Sebi getauscht. So war ich 4 Stunden in der Vorschule. Gleich am Anfang fing es heftig an. Tishafaro, ein 6 Jähriger Junge von einer Mitarbeiterin kam mit einer anderen Mitarbeiterin weinend in die Klasse. Anscheinend hat er nicht gemocht was er anhatte und die Arbeiterin hatte Tish grob gehalten und sowohl auch angeschrien. Daraufhin hat sie so getan das sie im die Hose ausziehen wollte, damit er dann seinen Po der ganzen Klasse zeigen sollte wenn er schon seine Sachen nicht anhaben wollte. Jedoch hat er seine Hose gehalten und so wurde er zumindest nicht bloßgestellt. Als sie ihn dann auf den Boden hinsetzen ließ, hat er natürlich immer noch geweint und dann hat Gertrude angefangen ihn anzuschreien das er ruhig sein sollte. Was er natürlich nicht gemacht hat und sie ihn dann mit einem Plastiklinial mehrmals doch heftig auf die Füße geschlagen hat. Ich hab mich noch nie so schlecht gefühlt hier in Südafrika weil ich nicht einschreiten konnte. Er hatte sich auch für kurze Zeit bei mir zwischen meinen Füßen verstecken wollen aber das durfte er natürlich von der Lehrerin nicht aus. Ich hab mich an den rauen Umgang mit den Kindern hier, besonders Jungs, zwar gewöhnt, aber das war selbst für mich zu viel. In der letzen Schulwoche nun wurden die Kinder nochmal auf die Versetzung in die nächsten Klassen vorbereitet, wobei ich heute relativ oft alleine war in der Klasse. Nach dem Mittagessen bin ich zu Andy gegangen um mit ihm zu sprechen. Er war fertig mit seinen Nerven. Während sie beide bedroht worden sind von 3 Unmaskierten bewaffneten Schwarzen wurde sein 1. Neues Auto das er grad auszahlt geklaut, von seiner Frau die Handtasche mit all den Personalien und einfach den Stolz als Mann für seine Frau als stark zu gelten. Er sah und sieht nun seine Frau am Boden zerstört und er fühlt sich nicht als Mann denn er hat selber Angst dass die 3 Männer zu ihm kommen um kurzen Prozess zu machen. So hatte er von Freitag bis Montag vor dem Fenster gesessen und nur aufgepasst, sodass er auch nur 2 Stunden anscheinend geschlafen hatte. Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte, aber das Leben muss weiter gehen wie er selber gesagt hatte und wir redeten über verschiedene Dinge. Am Ende des Gesprächs hat er sich bedankt bei mir. Nachmittags war ich dann doch noch in der Spendenabteilung und ich durfte in 250 Dosen seitlich Löcher machen und sie schließlich in einen Sack stopfen. Danach ging es noch in die Krankenstation die Kinder füttern. Diesmal war Sandy und Marcia dran was nicht einfach war, weil sie ihren Mund nicht aufkriegen wollten. Daheim war Marcel schon am Spagetti kochen. Nach dem Essen bin ich runter, worauf es unten auch drunter und drüber ging. So gut wie jedes Kind hat sich heute schlecht benommen.

Dienstag den 24. November
Viel zu sagen gibt’s heute nicht. Marcel, Sebi, Sian und ich waren heute in Santon. Ich war heute eigentlich aber kaum großartig am Stand. War eher shoppen bzw. gucken was es so gibt. Gekauft habe ich nur paar Sachen zum Essen und eine Essensbox. Zuhause hat wieder jeder für sich wieder gekocht, da es nichts von demselben mehrmals gab. Unten in Cotlands Haus hatte Londeka Lehlololo mit ihren Fuß ins Gesicht geschlagen. Aus Reflex habe ich ihr eine Ohrpfeife gegeben. Natürlich war sie erstmal sauer mit mir aber das hat sich später zum Bett gehen wieder gelegt.

Mittwoch den25. November
Heute waren Becca, Sian, Marcel und ich in Santon. Marcel war fast ausschließlich am PC gesessen und die Mädels waren Shoppen den Vormittag. So habe ich den Laden geschmissen und Marcel immer wieder anstupsen wenn es mal etwas mehr los war. Nachmittags bin ich dann einkaufen gegangen. Gestern hatte ich nur rumgeguckt was es so gibt um daheim zu schauen was ich noch so brauche. So habe ich mir eine schwarze Jeans gekauft, da eine von mir anfängt an der mittleren Naht zu reißen. Desweiteren habe ich mir 5 T-Shirts gekauft. Wobei ich bei 2 richtig glücklich bin. Hier in Südafrika gibt’s eine Marke die nennt sich Soviets und von denen wollte ich unbedingt was kaufen. Zwar sind sie nicht so billig aber für Deutsche Verhältnisse Normalpreis. So habe mit einer Jeanshose und 5 T-Shirts gestern 1200 Rand (105 €) verbraucht. Daheim hatten wir heute Essensspenden rein bekommen sodass unser Kühlschrank voll war mit Burger mit Pommes. Die wir zum Abend gegessen auch hatten bzw. ich später alleine da ich noch unten bei den Kindern war. Eine Ratte ist irgendwie unten ins Haus gekommen hatte Gogo Anna gesehen, wobei ich wiederrum nicht, nur gehört. Denn Abend haben wir mit einem UEFA Fußballspiel abgeklungen.

Donnerstag den 26. November
Erstmal sind alle außer Sebi und mir zu spät auf der Arbeit gewesen. Aber da unser Fahrer für Santon noch nicht fertig war, so wie einige Kinder die zum Krankhaus mussten, war es eigentlich egal. Auf dem Weg zum Einkaufszentrum sind wir in Johannesburgs größtes Krankenhaus erstmal gefahren. Es liegt in Soweto und sieht doch eher heruntergekommen aus. Die Notaufnahme war in einer Art Baracke die von außen bzw. auch soviel wie viel man hineinsehen konnte nicht wirklich viel versprechend aus sag. In Deutschland erwarte man doch saubere Verhältnisse in und um der Klinik herum, aber es sieht so ähnlich aus wie auf den Straßen von Turffontein. Jedoch ist diese Klink vom Staat, sodass sie kaum vergleichbar ist mit einer Privaten Klinik. In Santon sind Sebi und ich schick essen gegangen, wobei der Preis nur 10 € betrugen hat für je eine Person. Beim Feierabend hatten wir auf Patrick warten müssen da er uns zu spät abgeholt hatte bzw. noch davor was zu tun hatte. Zuhause habe ich von Gogo Anna Südafrikanisches Essen gegessen. Fat Cookies (Teigtaschen), selbstgemachtes Brot das per Dampf gekocht wird, gekochte Borwurst mit Kartoffeln mit Kraut. Alle außer Sebi und ich sind dann abends noch auf eine Party gegangen, worauf wir keine Lust hatten.

Freitag den 27. November
Aufgestanden am Frühstückstisch habe ich von Becca eine Nachricht gelesen das ich für sie heute bitte nach Santon gehen sollte, was ich auch darauf hin gemacht habe. Auf dem Weg dahin sind wir kurz bei Patricks Haus vorbei gefahren, wo nebenan ein Autohändel steht. Preislich sahen wir einige Autos, aber in den nächsten Tagen möchten wir nochmal mit mehr Zeit hin und uns einen alten weißen Benz anschauen für 20.000 Rand (1710 €). So habe ich zwar in Santon ein guten brauen Gürtel gesehen aber für 25 € war er mir doch zu teuer bzw. für die Tage zusammen. Da beide Fahrer keine Zeit oder nicht anwesend waren hatte uns Andy abgeholt. Bis auf die wöchentliche Essensspende gibt es nichts mehr zu berichten.

Samstag den 28. November
Morgens waren wir auf einem Fußballturnier im Süden von Johannesburg mit Sebi und Andreas der uns mit dem Auto vom AFS Büro daheim abgeholt hat. Natürlich waren wir die einzigen weißen dort bzw. in unsere Mannschaft waren dann noch ein Schotte, ein Paraguayer und dessen Freund von hier Eigentlich sollten noch ein paar Franzosen mit uns spielen aber die haben sich verfahren. Wir waren von 9-16 Uhr dort und haben 6 Spiele gespielt, je 10 Minuten. Da ich ja nicht gerade der Fußballprofi bin und die anderen alles in ihren Heimatländern Stürmer sind bin ich ins Tor gegangen. Wir kannten uns als Mannschaft gar nicht und dementsprechend haben wir auch am Anfang so gespielt. Mit einer 4:0 Niederlage haben wir uns eingespielt aber wurden nach jedem Spiel besser. So dass das letze Spiel wir 6:0 gewonnen hatten. In der Mitte des Turniers haben auch alle Torwärter von der Turnierleitung gesponserte Torwarthandschuhe bekommen, wobei das unsere Wende war mit den Niederlagen. Jedoch hatten die 3 Siege nicht gereicht, da nur die ersten 2 in der Gruppe weiterkommen. Den ganzen Tag hat die Sonne auf uns geprallt und demensprechend haben wir auch alle Sonnenband bekommen. Zwar hatte Andreas Sonnencreme dabei gehabt, aber die war dann von der Intensität zu schwach. Abends sollten wir auf Ino’s Hausparty kommen. Jedoch hat er uns nicht abgeholt und auch sowohl auch nicht Bescheid gesagt das er uns nicht abholen kann. Sebi und Conrad waren deshalb an dem Abend sauer, da er ihnen schon öfter mal was versprochen hatte aber es mal wieder nicht geklappt hatte. An dem Abend hatten wir auch Bettentausch gehabt, da Marcels Südafrikanische Freundin bei ihm übernachtet hat.

Sonntag den 29. November
Um 11 Uhr waren ungefähr alle wach und so hatten wir zum Frühstück uns Obstsalat gemacht. Danach sind Conrad, Sebi und ich nochmal zum Autohändler gegangen um uns nochmal den weißen Mercedes für 20000 Rand anzuschauen. Leider war er schon vergriffen. So sind wir noch etwas spazieren gegangen. Daheim waren die Cotlands Haus Mädchen oben und haben gemalt. Die Britischen Mädels wollten eigentlich zur Glen fahren mit ihnen, aber anscheinend haben sie sich nicht wohl gefühlt. In der Zeit habe ich versucht Tschibureki zu machen was mir nicht gelungen ist, wobei ich nun nach dem abendlichen Telefonat mit meiner Mutter es nun weiß wie das geht. Viel mehr ist an dem Tag auch nicht passiert.

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