Montag, 11. Januar 2010

Kalenderwoche 01

Montag den 04. Januar
An dem Tag habe ich mit Conrad den ganzen Tag in der Garage verbracht um die Spenden zu sortieren. Er hatte das Spielzeug vom Müll getrennt und ich die Kleidungsstücke. Abends verbrachte ich mit den Mädels unten die Zeit. Ich habe sie in einer Art jongliert in meinen Armen. In der Nacht ist noch Sebi zurück gekommen.

Dienstag den 05. Januar
Heute mussten wir alle Sachen die wir sortiert haben nach Soweto wieder bringen. Die Unterteilung von Kindersachen und Erwachsenenklamotten von gestern war wiederrum umsonst da wir alles dahin gebracht hatten. Aber bevor wir das gemacht haben mussten mit die ganzen Autos um parken und gerade der Inyathi den wir nehmen mussten, haben wir erst auf der Straße mit einem Starterkabel starten müssen. Auf dem Weg zurück von Soweto gingen wir noch in die Glen um die Kinokarten für morgen zu kaufen. Mittags waren wir mal wieder in der Garage und abends war ich wieder unten bei den Kindern. Londeka ist auch an diesem Tag zurückgekommen. Und hat sich gleich benommen als wäre sie was Besseres. Vielleicht durch ihre langen Extension Dreads-Haare die sie bekommen hatte.

Mittwoch den 06. Januar
Heute ging es dann mit den Kindern ins Kino. Beim Austeigen vom Inyahti ist Sibongile auf der Stufe ausgerutscht und hingeflogen nach Hinten. Sie hatte erstmal geweint, hatte sich aber recht schnell wieder gefasst auf dem Weg zum Kino. Die Karten hatte ich ja schon aber ich habe den Kindern Popcorn gekauft und die 2 Britischen Mädels Cola für die Kinder. Der Zeichentrickfilm Planet 51 war gar nicht mal so schlecht und hat auch eigentlich allen gefallen bis auf Mduzi. Als wir draußen waren aus dem Kino und alle auf der Toilette gewesen waren stand Mduzi an unserem Treffpunkt da. Da ich die Kinder schon gut kenne habe ich an seinem Gesicht gemerkt das irgendwas nicht gestimmt hat. Als ich ihn gefragt habe, hat er erstmal angefangen zu weinen. Der Grund war das er sich vor den grünen Aliens gefürchtet hatte im Film. So habe ich ihn in den Arm genommen und hab ihn auf dem Weg zum Auto erstmal getragen. Nach dem Kino ging es noch zum KFC. Dort habe ich ein Kinderset mit einer Dose Cola bestellt. Das Set bestand aus Pommes und einem Chickenburger. Da ich auch was essen wollte und ich den Kindern auch Hühnerstücke geben wollte habe ich mir ein 21 Bucket gekauft und je einem Kind noch eins gegeben. Am Anfang saß Mduzi mit den Kindern, aber er hatte nicht gegessen so hatte Conrad und Sebi ihn zu sich genommen. Er hatte zwar gegessen aber wollte als er fertig war noch ein Hühnchenteil von meinem Eimer. Das Problem war ich hatte nicht mehr genug für alle Kinder. Denn eine Faustregel lautet wenn ein Kind etwas bekommt, dann soll jedes Kind es auch bekommen. So hatte Mduzi wieder angefangen zu weinen und ich musste ihm erklären wieso er nichts bekommen konnte. Im Cotlands Haus musste ich ihm es nochmal erklären. Nachmittags mussten wir wieder in Cotlands arbeiten aber da gab es bis auf die Spenden von einer Seite zur anderen Seite zu bringen nichts zu tun. Abends bin ich mit Sebi nochmal zur Glen gefahren um Sibongile, Londeka und Rebecca ein Abschiedsgeschenk zu machen. Im Fotogeschäft haben wir je ein 3 Rahmen gefunden um die 3 Fotos von Conrad, Sebi und mir reinzulegen. Insgesamt sind wir auf 20 € gekommen. Als wir daheim waren habe ich die Bilder reingelegt und noch verpackt. Abends waren die Kinder noch oben und wir haben mit Conrads Luftballons die er noch hatte gespielt. Die Kinder haben die Luftballone in die Hose oder unter ihre T-Shirts gesteckt. Es war ein ganz lustiger Abend somit.

Donnerstag den 07. Januar
Heute war für mich wohl einer der traurigsten Tage die ich hier in Südafrika je haben werde. Die 3 Kinder vom Cotlands Haus Sibongile, Londeka und Rebecca mussten das Haus verlassen und nach Sant Marrys gehen. Es war das erstemal das soviel los war unten in der Wohnung. Am Anfang waren 2 Mitarbeiter anwesend. Es gab eine Art Abschiedsparty für die Kinder. Mittagessen gab es um 10.30 Uhr mit Nachtisch und einem Partypack für jedes Kind. Als die weiteren Arbeiter gekommen sind war es auch Zeit langsam loszufahren. Ich hatte Stella gefragt ob wir mitfahren dürfte, was sie sofort verneint hatte. Jedoch später hatte Jackie erlaubt das 3 Freiwillige mitfahren durften um das Gepäck zu tragen. Becca und Sian haben daraufhin den Mädels noch in der Wohnung eine Collage und Blumen geschenkt. So haben wir Jungs auch den Mädchen was geschenkt. Ich habe Sibongile das Geschenk überreicht. Sie ist von den Cotlands Haus Kinder einfach mir die liebste. Ich habe sie so sehr ins Herz geschlossen, dass ich am liebsten sie auch adoptieren würde. Was aber eigentlich totaler Blödsinn ist und auch nicht möglich ist. Auf jeden Fall als ich ihr dann das Geschenk übergeben hatte, hatte sie angefangen zu weinen. Faith hatte sie sofort in den Arm genommen und rausgebracht um mit ihr draußen zu reden. Als ich sie weinen gesehen hatte musste ich schwer mit den Tränen kämpfen. Mit Gareth bin ich dann nach Sant Marrys gefahren. Dort haben wir die Koffer in einen Raum gebracht. Die Fahrerin wo die Kinder waren hatte sich verfahren und so kamen die Kinder etwas später an. Einige Kinder die um uns herum waren kannte ich von der Sparrow Schule. Als die Mädels dann ankamen ging alles recht schnell. Die Direktorin begrüßte die Kinder und sie konnten dann schon mit den anderen spielen. Rebecca und Londeka hat man angesehen das es ihnen nichts ausmacht, aber Sibongile stand traurig etwas abseits von den Kindern. Als ich mich von ihr dann verabschiedet habe, war sie wieder kurz vor dem weinen. Ich habe mir selber und auch ihr gesagt ich werde ihr Schreiben und in Kontakt bleiben mit ihr. Als es mit Gareth nach Hause ging war ich wieder am kämpfen mit den Tränen. Selbst beim Essen ins Cotlands. Um Ablenkung zu bekommen bin ich an unser Auto gegangen um den Folienkleber an der Scheibe zu entfernen. Desweiteren die Lautsprecher sowie das Kabel zu befestigen und wohl das wichtigste den Fensterstopper an der Fahrerseite zu richten. Der Fensterstopper besteht eigentlich nur aus einer Langen Schraube die ich mit einer Mutter festgemacht hatte. Als die Türverkleidung dran war und ich das Auto von innen etwas gereinigt hatte war es wieder Zeit zum Arbeiten. Nach der Arbeit bin ich runter zu den Kindern um nach ihnen mal wieder zu schauen. Den Kindern merkte man nichts an das sie traurig waren. Als die Kinder im Bett waren habe ich noch mit Gogo Anna etwas geredet und sie hatte mir erzählt das Sibongile angerufen hatte und erzählt hatte das sie dort nicht glücklich ist, da sie in ein 3 Zimmer gekommen ist wo es anscheinend unordentlich aussieht.

Freitag den 08. Januar
Im Verhältnis zu den letzen Tagen war es richtig hektisch. Morgens mussten wir die Garage beim Cotlands Haus ausräumen und mit dem Anhänger dann zur Cotlands Garage bringen. Nebenher war ich immer wieder bei den Kindern im Haus, denn da musste man genau so Möbel rein und rausbringen, da nun die Vorbereitungen gemacht werden für Jojo und Emanuel, die nun in den nächsten Tagen hinein kommen. Conrad hatte einige Probleme gehabt mit den großen Anhänger in den Cotlands Hof zur Garage reinzufahren. Irgendwann hat dann Ntalyie übernommen und ist mit Leichtigkeit reingefahren. Nicht mal fertig mussten wir Conrad, Sebi und ich mit Ntalyie und Themba noch zum Emporer Palace. Das ist ein Hotel am Flughafen das an einem Casino angeschlossen war. Bei der Einfahrt standen 2 Wachmänner da, davon hatte einer eine Waffe (ähnlich der G36). Als wir so lange im Auto gewartet haben, habe ich einen kleinen Hunger verspürt und bin aus Interesse in einen Gebäudekomplex hineingegangen. Die Lobby sah sehr stillvoll eingerichtet und schlägt einige Deutsche Hotellobbys. Gegenüber von der Rezeption gab es eine Bar bei der ich mir ein Lamm-Wrap geholt habe für den Preis von 2,40 €. Zwar war er recht teuer, aber ich habe nie zuvor so einen Leckeren Wrap davor gegessen. Als die Direktorin uns dann durch die Mitarbeiterräume geführt hat, habe ich mich wie auf der Arbeit die letzen 3 Jahre wieder gefühlt. Unsere Spenden bestanden aus Seifen, Handtücher und Badetücher. Alles in weiß versteht sich. Auf dem Rückweg haben wir uns aufgetrennt, weil Themba und Ntalyie noch nach Hilbrow fahren wollten. In Cotlands haben wir Mittag gegessen und wollten danach die Sachen aus dem Auto auspacken. In der Zeit wurde Sebi von Vanessa gerufen, aber da er dachte dass er für sie irgendeine Unwichtige Sache machen müsste ist er nicht zu ihr gegangen. So bin ich kurz hingegangen um zu wissen was los ist. Dionne wollte gern ein Mitfahrer haben, da sie nach 40 km entfernte East Rand fahren musste. So bin ich mit ihr dahin gefahren um unsere leeren Spendendosen einzusammeln. Es war auch das erste Mal für mich auf einer Autobahn in Südafrika zu fahren, wo man eine Maut zahlen musste. Daheim haben wir unsere Sachen gepackt für unseren Wochenendausflug in den Norden von Südafrika. Von Gareth‘s Elternhaus sind wir dann noch Essen kaufen Gefahren für 8 Leute. Die Strecke von 87 km war für unser Auto auch eine Art Testfahrt ob es länger Strecken durchhält. Das Auto war auch vollkommen in Ordnung bis auf das die Mittelkonsole sehr warm geworden ist. Für mich war es auch das erste Mal, das ich raus aus dem Ballungszentrum war. Es waren kaum Häuser zu sehen und die Strecke zum Backpackers (eine Art Gästehaus) war nicht gerade ohne. Denn der Weg war bestand aus einem ca. 4 km langen Feldweg. Angekommen war es ja schon gegen 20 Uhr und somit Dunkel. Als ich zur Toilette gegangen bin, waren auf der Decke 2 Fledermäuse gehangen und sind auch umhergeflogen jedesmal als ich vorbei ging. Lindy und Claire haben an dem ersten Abend in einer kleinen Hütte geschlafen, während wir anderen 6 in einem sehr primitiven Steinhaus geschlafen haben. Während Gareth das Feuer gemacht hat, habe ich Sachen in die Küche gebracht. Ich glaub jedesmal wenn ich in der Küche war habe ich mindestens einen Salamander gesehen. Wir waren aber in der freien Wildnis und da muss man einfach damit rechnen. Nach dem Brai ging ich dann auch so wie Claire und Lindy ins Bett, während die anderen anscheinend bis um 5 Uhr wach waren und gesoffen hatten. Sebi war wohl der betrunkenste von allen, da er nur Blödsinn gelabbert hatte.

Samstag den 09. Januar
Da ich in der Nacht nicht soviel geschlafen hatte, da die anderen immer wieder reingekommen sind ins Zimmer haben wir alle so bis um 10 geschlafen. Kurz im Pool sind Sebi, Conrad und ich wandern gegangen. Genauer gesagt sind wir den Bergpfad hinaufgelaufen und natürlich auch runter gelaufen von 9,6 km. Oben gab es immer wieder mal Felseneinbuchtungen um zu rasten oder sogar Höhlen. In einer Höhle war es sogar voller Fledermäuse. Zwar haben wir sie nicht gesehen aber man hat sie gerochen sowie gehört. Oben auf der Spitze gab es dann aber nicht wirklich was Interessantes zu sehen. Es war eine schöne Aussicht aber das ist auch alles. Nach der Brotzeit auf dem Berg ging es wieder runter. Insgesamt waren wir so ca. 3 Stunden unterwegs. Unten angekommen waren wir noch kurz im Pool bevor es angefangen hatte zu regnen. Da der Backpackers ganz viele Grillstellen hatte, sind wir unter ein unterdachten Grillplatz gegangen um mal wieder zu grillen. Fertig gegessen sind wir zu unserem Platz gegangen und auf Wunsch von Claire haben wir ein Trinkspiel gespielt. Es waren 8 Karten in der Mitte und die restlichen verteilt an allen Spieler. Es wird von der Mitte eine Karte aufgedeckt und wenn ein Spieler die Selbe Karte hat kann er sie ausspielen und einer Person nach seinem Wunsch geben. Diese Person muss dann je nach Runde 1-3 Fingerbreiten, die Hälfte oder das Getränk austrinken. Da Claire dieses Spiel spielen wollte, haben Sebi und ich ihr auch die Karten meist gegeben. Nach 22 Uhr sind wir dann nochmal zur Bar um was zu essen. Danach gingen einige schon ins Bett bis auf Sebi und ich. Wir unterhielten uns noch über ein paar Sachen. Gingen aber auch recht früh ins Bett.

Sonntag den 10. Januar
Während die anderen geschlafen haben, bin ich um 7 Uhr wach geworden und hab ein paar Fotos gemacht vom Backpackers, sowie das Geschirr gewaschen und auch alles ins Auto schon mal gebracht. Als alle wach waren haben wir Jungs dann noch was gegessen. Auf der Rückfahrt hielten wir noch bei einem Biltong Laden mitten in der Pampa. Claire musste für Lindy ganz viel Biltong kaufen. Daheim bin ich schlafen gegangen und hab mich danach an mein Tagebuch gemacht. Es war schwer über den Abschied der Kinder zu schreiben. Die Gefühle vom Donnerstag sind wieder aufgekommen aber waren nicht so schlimm wie an dem Tag. Nachdem ich abends die Kinder ins Bett gebracht habe war Sebi schlecht drauf, da seine Freundin mit ihrem Ex rumgemacht hat. Desweiteren war er heute noch kurz im Spar und wurde dann von der Polizei angehalten da sein Nummernschild nicht leserlich genug ist. Die Strafe beträgt 125 Rand (12 €) und muss an der Polizeistation bezahlt werden. Als er vom Dach runtergekommen ist, hatte er mich noch 2,5 Stunden zugelabbert von allem Möglichen, da er ja betrunken war.

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